WFW auf Hunting-Tour durch Deutschland



30.11.2014
Der neue 8-Rad Harvester EcoLog 688 „SteepHunter“ im Praxistest

Vom 27. September bis 07. Oktober 2014 war WFW mit vier Forstmaschinen auf Demo-Tour durch Deutschland. Die WFW Hunting-Tour 2014 startete in Wolfegg nahe dem Bodensee und endete in Trittau bei Hamburg. Dazwischen lagen die Stationen Mülben im Odenwald und Stapelburg im Harz.

Die vier Forstmaschinen wurden jeweils vor Ort im Praxiseinsatz gezeigt. Groß war das Interesse für den neuen 8-Rad Harvester 688 „Steep Hunter“ von EcoLog. Daneben zeigten jedoch auch der stärkste Radharvester EcoLog 590D, der 12to-Rückezug EcoLog 564D sowie der Alther Raup-Trac RT 55 was in ihnen steckt.

WFW betrachtet diese Veranstaltungen nicht nur als reine Vorführ- und Produktpräsentation. Vielmehr möchte man mit den Forstunternehmern und Maschinenfahrern in Diskussion treten und sich vor Ort an Praxisbeispielen intensiv austauschen. So konnten alle Maschinen auch getestet werden. Die Testflächen wurden jeweils von örtlichen Forstunternehmern und Forstbetrieben zur Verfügung gestellt und waren bestens vorbereitet.
Die WFW Hunting Tour 2014 machte an folgenden Stationen halt:
• 27.09.2014, Wolfegg: Forstverwaltung Waldburg – Wolfegg, Herr Armin Gekle

• 30.09.2014, Odenwald: Forstunternehmen Gilbert Schmitt sowie Forstbetrieb Markgraf von Baden, Zwingenberg, Herr Andreas Kluss

• 02.09.2014, Harz: Forstunternehmen Torsten Knappick sowie Niedersächsisches Forstamt Clausthal, Herr Ralf Krüger

• 07.10.2014, Trittau: Bergmann & Rodenberg Forst GmbH sowie Schleswig-Holsteinische Landesforsten, Herr Simon Russell

Die Maschineneinsätze in Wolfegg anlässlich der Wolfegger Forsttage 2014 (WFT 2014) fanden teils auf Nassflächen sowie auf ebenem bis leicht geneigtem Gelände statt. Hierzu wurde bereits gesondert berichtet. Die Station Mülben im Odenwald hingegen war ganz geprägt von der Holzernte im Steilhang. Das Gelände war mit einer Hangneigung von 40 – 60% und teilweiser Blocküberlagerung ideal um die Maschinen im Grenzbereich zu testen. In einem circa 80-jährigen, stärkeren Baumholz wurde Fichte und beigemischte Buche entnommen. Teilweise mussten die Zwischenblöcke beigeseilt werden. Die Fläche konnte vom oberen Weg aus bestens eingesehen werden.

Das Interesse war groß, als der neue 8-Rad-Harvester EcoLog 688 „SteepHunter“ seine erste Gasse den Steilhang hinunter zog. Was man sah, hat nicht nur die zahlreich anwesenden Unternehmer und Harvesterfahrer absolut überzeugt. Der 8-Rad-Harvester steht und arbeitet hangabwärts hervorragend. Die 10m Reichweite kann voll ausgenutzt werden – auch für die Aufarbeitung starker Bäume. Dies verdankt der EcoLog 688 „SteepHunter“ neben den Fähigkeiten des Vorführfahrers Mikael Frimodig von EcoLog vor allem seiner guten Gewichtsverteilung sowie dem stärksten Kran in seiner Klasse mit einer Hubkraft von 270 kNm, einem Schwenkmoment von 50 kNm und dem Neigungswinkel der Kran-Kabineneinheit von 15°/11° (vorne/hinten). Der Kran ist auch in einer 11m/11,5m-Version erhältlich. Das Harvesteraggregat LogMax 6000 arbeitet auch Bäume über BHD50 schnell und zuverlässig auf.

Hangaufwärts konnte der EcoLog 688 „SteepHunter“ die hohen Erwartungen allerdings noch nicht vollends erfüllen. Offensichtlich lag hier ein Fehler im Antrieb des Prototypen vor, der laut Hersteller jedoch bald behoben sein wird. Die ersten Serienmaschinen, die EcoLog ab April 2015 ausliefert, sollen dann ihre volle Zugkraft von 200 kN auf den Boden bringen.

Neben der Sensation des neuen 8-Rad-Harvesters EcoLog 688 „SteepHunter“ hatten es die anderen drei Maschinen vor Ort schwer, sich in Szene zu setzen.
Der EcoLog 590D+Blue zeigte in Kombination mit dem LogMax 7000, wie spielend und schnell er Bäume mit einem Volumen von 1-2 Festmetern auch im Hang aufarbeitet. Auch das Steigvermögen um 50% Steigung und mehr zu bewältigen ist offensichtlich vorhanden. Die neuen hydraulisch balancierten Bogies unterstützen diese Fähigkeit.

Das von den beiden Harvestern aufgearbeitete Holz wurde vom neuen EcoLog 564D+Blue gerückt. Der 12To Forwarder wurde in der Nassflächenausführung gezeigt mit 800er-Breitreifen, Bändern unter der Ladeachse, ohne Krantilt und ohne balancierte Bogies.

Trotzdem war das aufgearbeitete Holz zügig an der oberen Waldstraße gelagert. Selbstverständlich ist der Cranab Kran FC12 mit einem Hubmoment von 120 kNm wie alle Cranab Kräne vom FC10 bis zum FC16 bereits ab Werk auch mit Krantilt lieferbar. Positiv machte sich hier im Steilgelände der große Böschungswinkel von 40° des EcoLog 564D bemerkbar. Jede Maschine kann auch mit balancierten Bogies bestellt werden.

Einen überzeugenden Eindruck hat der Raup-Trac RT55 ECO von Alther hinterlassen. Die funkgesteuerte, selbstfahrende und sehr wendige Vorliefermaschine ist mit einer 5,5To Winde von Adler ausgerüstet. Der Windenantrieb kann stufenlos gesteuert werden. Durch die Beweglichkeit des mittleren Kettenlaufrads werden Hindernisse elegant überwunden. Der Raup-Trac fühlte sich im schwierigen Gelände sichtlich wohl und bewegte sich dort mühelos. Er war als Vorliefergerät zu sehen, sowohl in der Rückegasse im Hang sowie auch vom oberen Hangweg aus. Vor dem Hintergrund immer größerer Rückegassenabstände im öffentlichen Wald leistet der Alther Raup-Trac RT55 EC in Kombination mit dem Harvester sicherlich wertvolle Dienste. Diese Zusatzleistung muss dem Unternehmer dann jedoch auch entsprechend bezahlt werden.

Noch am Abend der Veranstaltung wurden drei Maschinen verladen, um sie noch in der Nacht in den Harz umzusetzen. Mit 800er-Breitreifen haben sowohl der EcoLog 688 „SteepHunter“ als auch der EcoLog 564D eine Gesamtbreite von lediglich 2,98 m. Durch den Schwenkwinkel von 350°! kann der „SteepHunter“ mit um 180° nach hinten geschwenktem Kran verladen werden, was die Ladelänge deutlich verkürzt – bei einer Ladehöhe von unter 4,0m. Der EcoLog 590D hingegen ging vom Odenwald direkt weiter in den Spessart zum Testeinsatz eines regionalen Unternehmens.

Aufgrund der Pendelarme ist das Beladen und Umsetzen des 590D sehr einfach mit einer Transporthöhe von lediglich 3,43m darzustellen. Die Flächen im Harz zeigten sich deutlich unterschiedlich zu denen im Odenwald: Leicht geneigt, circa 50-jähriges, mittleres Baumholz, Fichte, befahrungsempfindlicher Standort. Auffällig hier war das große Interesse der örtlichen Forstbetriebe. Dies lag offensichtlich zuallererst am neuen 8-Rad Harvester EcoLog 688 „SteepHunter“, vielleicht jedoch auch an den 800er-Breitreifen auf dem „SteepHunter“ und auf dem Forwarder EcoLog 564D sowie sicher auch an dem Alther Raup-Trac RT 55 als Lösung für die Zwischenblöcke. Diese wurden vorab beigeseilt, um dann das vorgelieferte Holz in einem Zuge mit der Kranzone auf zu arbeiten. Wie nicht anders zu erwarten, war die gezeigte Arbeit des EcoLog 688 top und hochproduktiv bei vergleichsweise einfachen Verhältnissen: exakte Längenaushaltung, saubere Entastung, flüssige und störungsfreie Produktion. Die sparsamen, drehmomentstarken und mit +Blue-Technik ausgestatteten Mercedes-Motoren schnurrten leise vor sich hin. Der EcoLog 688 „SteepHunter“ verfügt mit 306 PS über üppige Kraftreserven für alle Situationen.

Wie bei allen EcoLog Harvestern hat auch der „SteepHunter“ separate Hydraulikpumpen für Kran, Aggregat und Antrieb. Es lassen sich alle Funktionen gleichzeitig ausführen: Fahren, Schwenken, Kranbewegungen und Aggregatsäge oder Vorschub. Die vor Ort demonstrierte Wartungsfreundlichkeit des neuen 8-Rad-Harvesters ist bemerkenswert. Das Team der Firma Knappick hatte die Vorführungen im Harz bestens vorbereitet und für das leibliche Wohl der zahlreichen Gäste ausgezeichnet gesorgt.

Noch in derselben Nacht gingen drei Maschinen weiter gen Norden nach Trittau östlich von Hamburg. Hier wartete ebenes, leicht welliges Gelände, sandiger Boden und ein Mischbestand mittlerer Dimension aus Fichte mit beigemischt Kiefer und Laubholz auf die Vorführmaschinen. Zu den drei Maschinen hinzu kam der praktisch noch neue Ecolog 590D mit Aggregat LogMax 6000 eines regionalen Unternehmers. Der Harvester ist dort mit besten Erfahrungen seit 9 Monaten im Einsatz und man konnte sofort sehen wie unglaublich produktiv der Unternehmer mit seinem EcoLog 590D bei den gegebenen Verhältnissen arbeitet. Groß war in Trittau auch das Interesse vieler angereister Forstleute und Unternehmer an der Vorliefertechnik des Alther Raup-Trac RT55 ECO. Beim gegebenen, systematisch angelegten Gassenabstand von 40m wurden die Zwischenblöcke mit dem Raup-Trac schnell und überzeugend für die nachfolgende Harvesteraufarbeitung vorgeliefert.

Das war die WFW Hunting Tour 2014: Vier Stationen in neun Tagen, einmal quer durch Deutschland von Süd nach Nord. Der 8-Rad Harvester EcoLog 688 „SteepHunter“ geht jetzt zurück nach Söderhamn in Schweden. Dort werden nun noch Erkenntnisse und Anregungen aus den Test- und Vorführeinsätzen umgesetzt. Dann werden weitere umfangreiche Tests gefahren und nochmals letzte Details nachgebessert, solange bis der neue Harvester nach den strengen EcoLog-Standards serienreif ist. Die ersten Serienmaschinen stehen ab April 2015 zur Auslieferung bereit. Bestellt werden kann der EcoLog 688 „SteepHunter“ ab sofort bei WFW. Der 12-To Rückezug EcoLog 564D geht von Hamburg aus nochmals auf Tour zu Testeinsätzen interessierter Kunden in Nordbayern, Rheinland-Pfalz und Württemberg. Der Raub-Trac RT55 ECO von Alther geht nicht sofort zurück in die Schweiz, sondern bleibt vorerst zum Test bei einem interessierten Unternehmer in Niedersachsen. Der Aufwand für eine derartige Demo-Tour ist sicherlich recht hoch. Die Maschinen werden damit jedoch zum Anwender und zu den örtlichen Verhältnissen gebracht um sie dort vor Ort in der Praxis zu testen. Eine ideale Plattform für den Austausch zwischen Hersteller, Unternehmer, Fahrer und Forstbetrieb sowie gerade auch für die Unternehmer untereinander, hoffentlich zum Wohle aller beteiligten Akteure in der Holzerntekette. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Wilfried Möhler WFW - Waldburg Forstmaschinen Wolfegg
+49 175 584 14 12
w.moehler@wfw.net


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