Pressemitteilung zum Gespräch mit Herrn Staatsminister Brunner



20.09.2013

Aufgrund des offenen Briefes an Herrn Staatsminister Brunner hatte ich am 05.09.2013 gemeinsam mit dem VdAW ein Gespräch mit Herrn Staatsminister Brunner und seinen Mitarbeitern.

Herr Brunner hat sich beinahe zwei Stunden Zeit für uns genommen. Auffällig war, dass der Herr Staatsminister sehr gut informiert über die Probleme der Forstunternehmer war.

Themen waren zum einen die Einschlagszurückhaltung im Privatwald. Vom Minister wurde versprochen, die Anstrengungen zur Steigerung der Holzernte zu intensivieren. Dies vor allem auch vor dem Hintergrund der ehrgeizigen Ziele in Bezug auf Waldumbau im Privatwald. Denn Waldumbau ohne Holzernte ist schwer möglich.
In diesem Zusammenhang wurde auch die zukünftige Förderung für die Pflanzung von Nadelhölzern in Mischbeständen bestätigt.

Für Irritationen sorgten beim Minister die Attacken des VdaW gegen die Förderpolitik des Freistaates Bayern für die Forstbetriebsgemeinschaften/Waldbesitzervereinigungen. Herr Staatsminister Brunner sieht diese Organisationen als wesentlichen Bestandteil der Holzmobilisierung in Bayern, die es zu stärken gilt.
Vor allem genervt von der Debatte war Herr Ministerialrat Morigl (Zitat: Sitze ich hier mit Vertretern der Forstunternehmer oder mit dem Verband der privaten Holzhändler!)

Zweites wichtiges Thema war die Beteiligung der Forstunternehmer in den wichtigen Entscheidungsgremien (ProHOLZ Bayern, Beirat der BaySF usw.). Von Herrn Brunner und auch Herrn Morigl wurde versprochen, sich dafür einzusetzen, dass die Forstunternehmer dort gehört und auch beteiligt werden.


Natürlich kam auch das Thema Preisfindung bei der BaySF zur Sprache.
Herr Staatsminister Brunner hat die Problematik einer reinen Vergabe nach dem wirtschaftlichsten Preis erkannt, die gerade unter den regionalen Firmen einen ruinösen Preiskampf ausgelöst haben. Er könnte sich Ausschreibungen vorstellen, bei denen der billigste Anbieter automatisch ausgeschlossen würde und der Zweitbilligste zum Zuge käme. Dies würde nach seiner Meinung die Angebotsdisziplin der Unternehmer stärken, da es dann ja nichts bringt, möglichst billig anzubieten, um einen Auftrag zu bekommen.
Herr Brunner erwartet von uns einen ausgearbeiteten Vorschlag in diese Richtung. Auch über Losgröße und einseitiger Optionsausübung wurde diskutiert. Herr Morigl, der vor seiner jetzigen Aufgabe bei der BaySF Leiter des Bereiches "Holz, Technik, Logistik" war, gab zu, das der bei der Gründung der BaySF gewünschte Effekt, kleinere regionale Firmen kontinuierlich mit Arbeit zu versorgen und Ihnen Sicherheit zu verschaffen gründlich danebengegangen ist, sondern nur den oben erwähnten Preiskampf gefördert hat. Das Staatsministerium versprach auch in diesen Punkten mit der BaySF zu sprechen.


Ein weiterer Punkt war die dringend notwendige Aus- und Weiterbildung von Personal für die Forstunternehmer. Es wurden Überlegungen angeregt, diese in die Bayerische Waldarbeitsschule zu integrieren. Zusammenfassend möchten wir uns ausdrücklich bei Herrn Staatsminister Brunner für das offene Ohr und die Diskussionsbereitschaft bedanken.
Es ist nicht selbstverständlich, wenn sich ein Minister in der ganz heißen Phase des Wahlkampfes Zeit für uns nimmt.

Vielen Dank!

Norbert Harrer

1.Vorsitzender Berufsverband der Forstunternehmer in Bayern




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